Maria Gabriella Munari wurde im norditalienischen Ferrara geboren. Sie begann ihre musikalische Ausbildung auf der Gitarre, studierte dann Gesang am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Anschließend schloss sie eine Meisterklasse in zeitgenössischer und Kammermusik bei Prof. Liliana Poli am Konservatorium von Florenz mit summa cum laude ab und nahm an Fortbildungskursen bei Elisabeth Schwarzkopf, Zara Doluchanova, Paul von Schilawsky und Anton Dermota u.a. am Salzburger Mozarteum teil.
Ihr breites Repertoire umfasst Opern- und Konzertwerke, von Mozart, Verdi und Rossini bis Satie, Poulenc, Debussy, Luigi Nono, Manuel De Falla, Heitor Villa-Lobos sowie das deutsche Lied.
Ihre wendige und ausdrucksvolle Stimme und ihre Vorliebe für die Kammermusik machten sie italienweit zu einer der gefragtesten Interpretinnen zeitgenössischer Werke.
Dank einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit dem Ensemble Octandre aus Bologna, das sich der Kammermusik des 20. Jahrhunderts gewidmet hatte, sowie mit der Accademia Chigiana in Siena wurde sie besonders in den 1980er und 1990er Jahren zur Stimme einer ganzen Generation italienischer Komponisten wie Luca Francesconi, Claudio Ambrosini, Carlo Galante, Claudio Scannavini und Salvatore Sciarrino, von denen sie mehrere Werke uraufführte. Besondere Beachtung erhielt zudem ihre Interpretation von Luciano Berios „Folk Songs”, u.a. am Teatro Filarmonico in Verona.
Im Laufe ihrer langjährigen Karriere trat sie u.a. an der Oper von Rom, am Gran Teatro La Fenice in Venedig, am Teatro Regio von Parma sowie bei zahlreichen europäischen Festivals auf. Sie sang unter der Leitung von Marcello Viotti, Vladimir Delman, Aldo Sisillo, Giampaolo Maria Bisanti, Adriano Martinolli d’Arcy und Giampiero Taverna.
Am Teatro Piccolo in Mailand arbeitete sie mit dem Regisseur Giorgio Strehler zusammen, am Teatro del Giglio in Lucca mit Aldo Tarabella und an der Oper in Rom mit Massimo Pradella und Memè Perlini.
Mehrmals sang sie live im italienischen Rundfunk, u.a. mit dem RAI-Orchester von Turin und nahm diverse CDs, u.a. beim Label Ricordi, auf.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Karriere war die Interpretation volkstümlicher, von Komponisten niedergeschriebener Musik, etwa von Federico Garcia Lorca und Manuel De Falla. Ein Höhepunkt dieser Laufbahn bildete ein Konzertprogramm mit jüdischen Liedern aus der sephardischen Tradition, die sie zusammen mit dem Gitarristen Maurizio Pagliarini an den wichtigsten Orten jüdischen Glaubens europaweit aufführte und auf CD einspielte.
Neben der künstlerischen Tätigkeit widmete sie sich über dreißig Jahre lang der Gesangspädagogik, unterrichtete als Professorin für Gesang an den Konservatorien von Lecce, Modena, Rovigo und Ferrara, gab mehrere Meisterklassen in Italien und den USA und führte zudem Regie bei eigenen Hochschul-Opernprojekten.
Sie lebt in Ferrara, ihrer Heimatstadt, der sie künstlerisch auch dadurch verbunden ist, dass sie als junge Sängerin Volkslieder aus der Poebene, die in der Regionalsprache von Ferrara überliefert sind, auf Tournéen aufgeführt und auf Schallplatte aufgenommen hat. Dabei spielte sie Gitarre, während ihr Vater, der Geiger Guglielmo Munari, sie auf der Mandoline begleitete.